Nachhaltige Ernährung

In nur 3 Schritten:
Lasst uns mal über nachhaltige Ernährung reden. Bzw. erst einmal Vorurteile aus dem Weg räumen. Denn: Ja, was in deiner Küche passiert und in deinen Magen wandert, das wirkt sich auf die (Um-)Welt aus. Und nein, nachhaltige Ernährung ist nicht gleichzusetzen mit fadem, überteuerten Essen, das nur noch die Aufgabe erfüllt, dich zu sättigen.
Heute zeigen wir dir 3 Schritte, die dich schon ein ganzes Stück weiterbringen. Denn es ist noch kein Nachhaltigkeit-Meister vom Himmel gefallen und du musst nicht alles in Perfektion ausführen, sondern einfach nur ein paar kleine Gewohnheiten in deinem Leben bzw. auf dem Tisch überdenken und im besten Falle ändern.
Hier kommen also unsere super simplen Vorschläge für dich:
#1 Brich mit alten Einkaufstraditionen
Einfach drauf los und kaufen, was einem in die Quere kommt ist nicht mehr. Das ist aber gar nicht schlimm, denn die neuen Routinen wirst du ganz schnell verinnerlicht haben.
Wenn du es bisher noch nicht tust, dann check doch vor dem Einkauf erstmal ab, was sich noch so in der heimischen Küche stapelt. So vermeidest du, dass du zu viel bzw. doppelt einkaufst und Lebensmittel entsorgen musst.
Im Supermarkt gilt von nun an: Je frischer das Produkt, desto besser und von (stark) verarbeiteten Lebensmitteln lassen wir eher die Finger. Das wirkt sich nicht nur positiv auf deine Gesundheit aus, sondern trägt auch wesentlich dazu bei, die Masse an Verpackungsmüll zu reduzieren. Oder du suchst dir direkt einen Unverpacktladen (falls sich einer in deiner Nähe befindet), in dem du die Produkte in selbst mitgebrachten Dosen, Gläsern, Boxen, etc. verstauen kannst.
Zu guter Letzt ist es auch immer ratsam, die gewohnten Portionen zu überdenken. Schmeckt die Bolognese nicht auch mit etwas weniger (oder sogar pflanzlichem) Hack? Wie wichtig ist mir Fleisch generell in meiner Ernährung oder esse ich es nur aus Gewohnheit? Schmeckt mein morgendlicher Kaffee auch mit Hafer- statt Kuhmilch? Diese Fragen sollen nicht missionieren, sondern neugierig machen auf einen kulinarischen Bereich, mit dem du bisher vielleicht noch gar keine Berührungspunkte hattest, der aber einen großen Unterschied in unserer Welt machen kann.
#2 Nachhaltige Ernährung selbstgemacht
Wie schön ist das? Auf dem Sofa liegen, während der Ofen deine Pizza backt. Oder in die heiße Badewanne steigen, nachdem du bei deiner liebsten Fast Food-Kette Pommes und Burger geordert hast. Dass das auf Dauer nicht gesund ist, weißt du wahrscheinlich schon – umweltfreundlich ist es leider auch nicht. Denn die verhältnismäßig günstigen Preise entstehen nur dadurch, dass bei der Nachhaltigkeit ordentlich gespart wird. Mal ganz zu schweigen von all den Verpackungsmaterialien, die geliefertes Essen so mit sich bringt.
Wenn du den Kochlöffel selbst in die Hand nimmst, kannst du darauf achten, aus welchen Produkten deine Mahlzeiten bestehen und bist immer Herr*in der Lage. Das muss nicht unbedingt heißen, dass dein Essen immer zu 100% nachhaltig gestaltet ist – aber deine Ernährung bleibt transparent und du behältst immer den Überblick.
#3 Keep it saisonal & regional
Wir leben in einem Industrieland und sind ziemlich verwöhnt. Denn wir wollen immer und überall aus dem Vollen schöpfen. Erdbeeren nur im Frühling? Auf keinen Fall! Und auch auf Spargel, Orangen, Bananen, etc. wollen wir das ganze Jahr über Zugriff haben. Das setzt allerdings Importe voraus, die extrem viel CO2 verursachen, das sich ganz einfach vermeiden lassen würde. Nämlich indem man regional und saisonal kauft. Du hast keine Ahnung, was wann Saison hat? Kein Problem!
Frühling
- März: Äpfel (z.B. für unseren Apfel Crumble), Birnen, Chicorée, Mangold, Möhren, Porree, Rote Bete, Rotkohl, Weißkohl
- April: Erdbeeren, Rhabarber, Spargel, Spinat
- Mai: Erbsen, Kohlrabi, Kopfsalat, Radieschen, Zuckerschote
Sommer
- Juni: Blumenkohl (probier doch mal unser Blumenkohlpüree), Bohnen, Kartoffeln, Stachelbeeren
- Juli: Aprikosen, Eisbergsalat, Fenchel, Gurke, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Rauke, Rettich, Tomaten
- August: Auberginen, Melonen, Mirabellen, Nektarinen, Pfifferlinge, Stangensellerie
Herbst
- September: Äpfel, Birnen, Bohnen, Brokkoli, Brombeeren, Kohlrabi, Kürbisse, Lauch, Preiselbeeren
- Oktober: Endivien, Feldsalat, Pflaumen, Quitten, Steinpilze, Weintrauben
- November: Kartoffeln, Kohl – von Grünkohl bis Rosenkohl, Knollensellerie, Möhren, Porree, Rote Bete (Rote Bete-Pizza gefällig?)
Winter
- Dezember: Nüsse, Pastinaken, Schwarzwurzel, Wirsing
- Januar: Äpfel, Birnen, Kohl
- Februar: Feldsalat, Grünkohl, Rosenkohl (Hähnchenbrust mit Rosenkohl-Gemüse? Yes!), Winterporree
Du hast vielleicht ein paar Dopplungen bemerkt: Einige Lebensmittel stehen öfter im Jahr zur Verfügung (z.B. Äpfel), außerdem solltest du beachten, dass sich die Saison meist über ein paar Monate zieht (wir haben hier quasi den “Startschuss” berücksichtigt).
Solltest du außerhalb der Saison kaufen oder keine regionale Ware mehr ergattern können, gilt übrigens die Faustregel: Je nördlicher das Herkunftsland, desto besser. Denn das bedeutet, dass der Transport kürzer und der CO2-Ausstoß geringer ist.
Und jetzt wünschen wir dir viel Spaß dabei, zu entdecken, wie lecker nachhaltige Ernährung sein kann!